El-Bushra, Magid
Der Countertenor Magid El-Bushra, geboren in Khartoum im Sudan, studierte zuerst Musikwissenschaften am Magdalen College in Oxford. Am Royal College of Music in London absolvierte er dann sein Gesangsstudium und ging nach seinem Abschluss für ein Jahr nach Gent ins Internationale Opernstudio der Vlaamse Opera. Während seines Studiums war er Gewinner des Century Prize für Alte Music. 2011 erhielt er den Royal Philharmonic Society Susan Chilcott Scholarship und wurde Preisträger der Stiftungen von Sir Vernon Ellis und dem Nicholas Boas Charitable Trust.
In der Oper sang Magid El-Bushra mit der Opera Fuoco unter der Leitung von David Stern die Partie des Sorceress/Zauberin in Henry Purcells Oper »Dido and Aeneas« im Concertgebouw in Amsterdam sowie im Théâtre des Champs Elysées in Paris. Am Oldenburgischen Staatstheater übernahm er die Rolle des David in Händels Oratorium »Saul« (Regie: Lydia Steier, Dirigent Andreas Spering). Er debütierte mit der Rolle des Nutrice in Monteverdis Oper »L' Incoronazione di Poppea« bei Glyndebourne on Tour (2010) und war das Cover für die Rollen Mago Christiano (Rinaldo) und Nireno (Giulio Cesare) bei den Festspielen in Glyndebourne 2009 und 2011. 2010 spielte er die Rolle des Little Cesar in der Produktion »Nachtwache« am Oldenburgischen Staatstheater sowie die Rolle des Primo Uomo in der Produktion »Le Convenienze ed Inconvenienze Teatrali« an der Oper in Rouen. Mit dem Ensemble Opera Fuoco/David Stern übernahm Magid El-Bushra außerdem die Partie des Tolomeo in einer Bearbeitung von Händels »Giulio Cesare«, er sang die Rollen Dafne/Tragedia in Caccinis »Euridice« mit Scherzi Musicali/Nicholas Achten (aufgenommen für Ricercar und ausgezeichnet mit fünf Diapasons) und war bei Monteverdis »L' Orfeo« mit Les Arts Florissants/William Christie im Theatro Real in Madrid dabei.
Auch im Konzertbereich ist Magid El-Bushra ein gefragter Solist. Aufführungen wie z.B. Händels »Chapel Royal Anthems« mit dem Baseler Kammerorchester unter der Leitung von Paul Goodwin, Pergolesis »Stabat Mater« im Casa da Musica in Porto unter der Leitung von Laurence Cummings sowie in Auxerre mit dem Ensemble La Fenice/Jean Tubéry, »Das Jüngste Gericht« von Dietrich Buxtehude mit Masaaki Suzuki in Japan, Bachs Messen in G-Dur und A-Dur mit dem Ensemble Pygmalion beim Festival de la Chaise Dieu sowie die Uraufführung von Klaus Hubers »Miserere Hominibus« an der Opéra Bastille, Paris mit Les Jeunes Solistes im Jahr 2007 zeigen die enorme Bandbreite Magid El-Bushras.
Zudem gibt der gebürtige Sudaner immer wieder Liederabende in der Bijloke Konzerthalle in Gent, z.B. mit Consort Songs von William Byrd mit dem viol consort Phantasm. Er gab außerdem einen Liederabend mit englischen Volksliedern in der Snape Maltings Konzerthalle in Aldeburgh und führte den Liederzyklus »Boutaden« von Robert Platz mit dem Westdeutschen Rundfunk in Köln auf. 2010 nahm er beim Britten-Pears Young Artist Programme teil, wo er die Rolle des David in Händels Oratorium »Saul« beim Aldeburgh Festival unter der Leitung von Richard Egarr sang. Er besuchte Meisterklassen bei Malcolm Martineau, Ann Murray, Graham Johnson und Emma Kirkby.
008 gewann Magid El-Bushra den Ersten Preis beim Wettbewerb »Concorso Musica Sacra« in Rom und er war mit dem Barockensemble La Sfera Musicale Preisträger beim Internationalen Wettbewerb für Alte Musik in Brügge/Belgien und Yamanashi/Japan. Im Rahmen der Wiederaufnahme von Händels "Saul" gastierte er erneut am Oldenburgischen Staatstheater sowie in Heilbronn. Weitere Konzerte brachten ihn nach Gent in die Bijloke Konzerthalle und zum Alte Musik Festival nach Utrecht. Außerdem debütierte er in Montréal beim Bach Festival.