Stockhausen, Markus
Markus Stockhausen, als Trompetensolist, Improvisator und Komponist im Jazz genauso zuhause wie in der zeitgenössischen und der klassischen Musik, zählt zu den vielseitigsten Musikern unserer Zeit.
1957 in Köln geboren, begann er im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel. Ab 1975 studierte er an der Musikhochschule Köln Klavier und Trompete. Ein Jahr vor seinem Konzertexamen errang er 1981 den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs. Seitdem konzertiert er regelmäßig als Solist – darunter bei zahlreichen Uraufführungen, wie bei dem für ihn im Jahre 2002 komponierten Trompetenkonzert Jet Stream von Peter Eötvös mit dem BBC Symphony Orchestra in London – und ist regelmäßig zu Gast bei renommierten internationalen Musikfestivals.
Er arbeitete lange Zeit intensiv mit seinem Vater, dem Komponisten Karlheinz Stockhausen, zusammen, der zahlreiche Werke für ihn schrieb. Als Solist stand er in dessen großen musikdramatischen Werken aus »LICHT« u.a. auf der Bühne der Mailänder Scala, der Londener Oper Covent Garden und der Oper Leipzig. Markus Stockhausen ist auch als Mitglied und Leiter verschiedener Jazzformationen hervorgetreten. So spielt er u.a. regelmäßig im Trio MAP mit Arild Andersen und Patrice Héral, im Duo mit dem Gitarristen Ferenc Snétberger und im Trio mit Angelo Comisso und Christian Thomé. Gemeinsam mit seinem Bruder Simon realisierte er mehrere große Musikprojekte, u.a. die CD nonDuality, bei der instrumentale und elektronische Klänge aufeinandertreffen. Mit seiner Frau, der Klarinettistin Tara Bouman gibt er als Moving Sounds regelmäßig Duokonzerte. Seit Februar 2000 etablierte er zusammen mit Rolf Zavelberg eine eigene Konzertreihe mit intuitiver Musik in der St.-Maternus-Kirche in Köln.
Auch als Komponist kann Markus Stockhausen auf einige Erfolge zurückblicken. Im Frühjahr 2004 wurden gleich drei neue Werke von ihm uraufgeführt: »Ascent and Pause« für Trompete und Streichorchester mit dem Orchestra d’Archi Italiana, »Portrait for Tara« für Bassetthorn und Ensemble, mit Tara Bouman und der London Sinfonietta, sowie »Sonnenaufgang« für das Jazz-Trio MAP mit dem Musikkollegium Winterthur. 2005 schrieb er »Any Way« für die Cheltenham Festival Players, 2006 »Miniatur« für die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker (CD Angel Dances), 2007 Symbiosis, ein halbstündiges Doppelkonzert für Klarinette und Trompete, uraufgeführt mit dem Franz Liszt Kammerorchester. Im September 2007 wurde »Tanzendes Licht« in Bern uraufgeführt, ein großes Auftragswerk für das Swiss Jazz Orchestra und die Camerata Bern. Beim evangelischen Kirchentag 2007 in Köln erklang sein »Abendglühen«, mit mehr als 1500 Blechbläsern und Solotrompete. 2009 entstand »Olivers Abenteuer«, eine Suite für Kinderorchester.
Jedes Jahr gibt er mehrere Kurse, sei es in Deutschland, Ungarn, Italien oder den USA, für Trompeter, Improvisationskurse Intuitive Music and More und Seminare unter dem Titel »Singen und Stille«. Zahlreiche CD-Veröffentlichungen dokumentieren das Schaffen von Markus Stockhausen. der 2005 mit dem WDR-Jazzpreis als bester Improvisator ausgezeichnet wurde.