Bundesjugendorchester
Das Bundesjugendorchester ist Deutschlands jüngstes Spitzenorchester für Nachwuchsmusiker im Alter von 14 bis 19 Jahren und wird seit 2013 von den Berliner Philharmonikern als Patenorchester durch gemeinsame Proben, Meisterkurse und Konzerte unterstützt.
Neben Sir Simon Rattle standen seit der Orchestergründung 1969 bereits Dirigenten wie Herbert von Karajan, Kurt Masur, Gustavo Dudamel oder Kirill Petrenko am Pult; Solisten waren u.a. Christian Tetzlaff, Tabea Zimmermann, Fazil Say sowie die Rockmusiker Sting und Peter Maffay. Die jungen Musiker qualifizieren sich mit einem Probespiel vor einer fachkundigen Jury für die Mitgliedschaft im Bundesjugendorchester. Während der intensiven Arbeitsphasen erarbeiten sie anspruchsvolle Kompositionen aus allen Epochen; auch zeitgenössische Werke sowie Uraufführungen gehören zum festen Bestandteil der Arbeit. Das Einstudieren dieser Programme, die musikalische Arbeit mit Profis aus den besten Orchestern und Hochschulen Deutschlands und die Begegnung mit gleichgesinnten Talenten sind für die Jugendlichen musikalisch und menschlich prägende Erlebnisse.
Keine Weltgegend, die die Nachwuchsmusiker noch nicht bereist haben: Tourneen führten das Orchester, häufig als Kulturbotschafter der Bundesrepublik Deutschland unterwegs, bisher durch ganz Europa, nach Nord- und Südamerika, Asien und Afrika. Im Rahmen zeitgeschichtlich bedeutender Projekte konzertierte das Spitzenensemble anlässlich des 50. Jahrestages der Berliner Luftbrücke unter der Leitung von Kurt Masur in Amerika, im Rahmen der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft, im kulturellen Vorprogramm der Fußballweltmeisterschaft 2010 und bei Bundespräsident Joachim Gauck im Berliner Schloss Bellevue. In der vergangenen Saison führten Gastspiele das Orchester nach China, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Italien und Österreich. Unter der Leitung von Sir Simon Rattle gastierte das Orchester bei den Osterfestspielen Baden-Baden in den Jahren 2013, 2014, 2015 und 2016. Besonders setzen sich die jungen Instrumentalisten für die Musikvermittlung ein: Bei den selbst moderierten »SchoolSessions« erhalten Schülerinnen und Schüler einen ungetrübten Zugang zu musikalischen Werken aus allen Epochen und den Beweis, dass Jugendliche, die kaum älter sind als sie selbst, sichtbar Spaß an klassischer Musik haben.
Spuren hinterlässt das Bundesjugendorchester nicht nur im Konzertsaal: Viele ehemalige Mitglieder spielen heute in Berufsorchestern oder sind bekannte Solisten geworden. So sind alleine etwa 20 Mitglieder der Berliner Philharmoniker Ehemalige des Bundesjugendorchesters.
Wegen seiner herausragenden Bedeutung wird das Orchester vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten, der Daimler AG, der Stadt Bonn und der Deutschen Orchestervereinigung regelmäßig unterstützt.